Das Fachgebiet der Psychiatrie beschäftigt sich mit allen Gesundheitsstörungen und Auffälligkeiten, welche die Psyche des Menschen betreffen. Diese Störungen können seelischen und/oder organischen Ursprungs sein. Der Mensch ist in seiner individuellen Gegebenheit im Gefüge seines sozialen Umfelds zu sehen. Die psychische, somatische und soziale Ebene bestimmen das psychiatrische Verständnis seelischer Erkrankungen. 

Eine psychische Erkrankung setzt eine länger andauernde oder wiederholt auftretende erhebliche Abweichung im Erleben oder Verhalten eines Menschen voraus durch Störungen in den Bereichen des Denkens, Fühlens und Handelns. 

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Psychische Erkrankungen beruhen meist auf mehreren Ursachen (multifaktorell) wie z. B. genetische Faktoren, körperliche Erkrankungen, aktuelle oder zurückliegende belastende Ereignisse, intraindividuelle oder zwischenmenschliche Konflikte. Häufig sind Störungen des Gehirnstoffwechsels und Veränderungen des Gehirns an der Entstehung psychischer Erkrankungen beteiligt. 

Die Therapie und Rehabilitation von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist meist mehrdimensional ausgerichtet – meist in einem vernetzten System ambulanter, stationärer, teilstationärer und weiterführender Versorgungseinrichtungen. 

Häufige psychische Krankheitsbilder sind Depressionen, Angst- und Panikstörungen, bipolare Störungen (manisch-depressive Erkrankung), Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis,  Zwangsstörungen, Schmerzstörungen, psychische Reaktionen auf Substanzmissbrauch, Persönlichkeitsstörungen – psychische Störungen durch Hirnerkrankungen (z. B. Demenz, Parkinson, Hirntumore), Störungen bei „burn-out“.